Interview

Michael Fitz: ‚Salzburg ist immer einen Besuch wert‘

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Ursprünglich sollte Fitz am Mittwoch in «Die Toten von Salzburg» zu sehen sein. Wegen der Handball-WM wird daraus nichts. Im Interview äußert er sich dennoch zum Auftritt von Florian Teichtmeister.

«Die Toten von Salzburg: Schattenspiel» läuft nun im ZDF. In dieser Ausgabe fehlt Florian Teichtmeister bis auf eine kurze Schlussszene komplett. Er muss sich vor Gericht gegen den Besitz von Kinderpornografie verantworten. Sollte man Teichtmeisters Gastauftritt für die ZDF-Fassung herausschneiden?
Der kurze Auftritt von Florian Teichtmeister am Ende der Folge wird bei der Ausstrahlung nicht mehr drin sein. Somit erübrigt sich diese Frage 😉

Muss man zwischen dem Schauspieler Teichtmeister und dem Privatmann trennen?
Es ist ja so: Es liegt hier ein umfassendes Geständnis vor, was ich im Übrigen auch erst aus den Medien erfahren habe. Warum sollte ein geständiger, straffällig gewordener Schauspieler anders behandelt werden als zum Beispiel ein geständiger, straffällig gewordener Bäcker? Da würden Sie ja auch nicht Privatperson und Beruf trennen, nehme ich an.

Beschäftigen wir uns doch mit dem Film: In „Schattenspiel“ wird ein Skelett aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Mit welchen Themen werden die Fernsehzuschauer konfrontiert?
Dieser Fall ist für alle Beteiligten und die ermittelnden Kriminalbeamt*innen sowohl auf der österreichischen als auch der deutschen Seite ein großes Verwirrspiel, gerade weil er seinen Ursprung in einer lange zurückliegenden Geschichte hat. Viel mehr mag ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Sie als Hubert Mur ermitteln mit Fanny Krausz und Erwin Steinhauser als eine länderübergreifende Partnerschaft. Wird so der kulturelle Austausch zwischen zwei Nationen gefördert?
Ja, natürlich. Genauso, wie der länderübergreifende Austausch zwischen Kommissar*innen auf der deutschen und der österreichischen Seite funktioniert, so spielt sich dies auch in der Herstellung von «Die Toten von Salzburg» ab. Nicht immer ganz ohne Reibung, aber grundsätzlich harmonisch.

Für viele Menschen ist Österreich vor allem ein Urlaubsland zum Skifahren – Salzburg ist doch auch im Sommer schön? Welche Tipps können Sie Urlaubern geben, die auf dem Nachhauseweg einen Zwischenstopp einlegen?
Salzburg ist immer einen Besuch wert! Es gibt direkt in der Stadt als auch den umliegenden Gebieten wahnsinnig viele und interessante Wanderwege und unglaublich schöne Ausblicke. Der Blick vom Klosterberg rüber zum Festungsberg ist zum Beispiel grandios. Es lohnt sich auf jeden Fall auch, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen, um auch das ganze Salzkammergut mit seinen Seen zu erkunden.

Sie waren auch in der Reihe «Ein Chiemseekrimi» vor der Kamera gestanden. Waren Sie enttäuscht, dass die ARD nach zwei Filmen nicht weitermachte?
Ich war und bin immer noch ein wenig enttäuscht. Ich hatte die Hauptfigur Hattinger mit großer Leidenschaft gespielt, und wir haben mit beiden Folgen hervorragende Quoten eingefahren. Es ist mir daher tatsächlich unverständlich, wieso eine solch erfolgreiche Arbeit nicht fortgeführt wird. Ich habe allerdings auch bis heute weder von der Produktion noch der Redaktion eine finale Rückmeldung bekommen, ob die Reihe nun endgültig abgesetzt ist oder irgendwann weiterläuft. Wäre sicher auch für die Zuschauer*innen interessant.

Sie gehörten lange zum Ensemble des Münchner «Tatorts». Würden Sie nach 2013 noch einmal in Ihre Rolle des Kriminaloberkommissar Carlo Menzinger schlüpfen?
Nein, das liegt hinter mir. Außerdem ist das ja nicht von mir abhängig. Dazu müsste sich erstmal jemand zusammen mit der Redaktion und der Produktion eine Geschichte ausdenken und entwickeln. Der oder die ist momentan nicht in Sicht (lacht).

Sie sind auch als Hörbuchsprecher aktiv. Wie verbinden Sie Ihre zahlreichen Projekte?
Das stimmt, ich habe sehr viele Hörbücher gelesen, und das auch ziemlich erfolgreich. Seit einigen Jahren sieht es auf diesem Gebiet aber eher mau aus leider. Da bin ich, genauso wie viele andere, abhängig davon, ob sich jemand vorstellen kann, dass ich sein Buch lese. Das geht nicht von mir aus, sondern von denjenigen, die die Bücher schreiben und verlegen.

Seit 1989 veröffentlichten Sie auch zahlreiche Songs, sind zudem regelmäßig auf Tour. Was gibt es Neues vom Musiker Michael Fitz?
Ich bin seit 2008 sehr viel mit verschiedenen Solo-Programmen mit Songs in bayerischer Mundart unterwegs gewesen. Die fünf Jahre vor Corona habe ich bis zu 120 Mal im Jahr auf den verschiedensten Bühnen in ganz Deutschland gespielt. Leider hat Corona in der ganzen Branche, vor allem auch im Kleinkunstbereich, sehr vieles verändert. Mit den Folgen habe auch ich seitdem zu kämpfen.

Zuletzt hat die Schlagzahl Ihrer Projekte ein Stück weit abgenommen. Wollen Sie kürzer treten?
Die Verringerung der Schlagzahl meiner Projekte, wie Sie es so schön nennen, hat tatsächlich recht viel mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu tun. Ich musste mich, und muss mich auch immer noch, neu sortieren und orientieren. Ende 2023 komme ich da sicher zu einem endgültigen Ergebnis, welche Projekte ich in welcher Form fortsetzen oder vielleicht auch verändern möchte.

Danke für Ihre Zeit!

«Die Toten von Salzburg: Schattenspiel» läuft kurzerhand nicht am Mittwoch, den 25. Januar 2023 um 20:15 Uhr im ZDF. Das ZDF hat den Film aus der Mediathek genommen.

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