Interview

Annika Ernst wurde ‚in keine Schublade gesteckt‘

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Sie kommt aus der nördlichen Stadt Schleswig, ist aber in Bayern und Österreich unterwegs. Ernst steht seit zwei Jahren für «Der Bergdoktor» vor der Kamera.

Hallo Frau Ernst! Sie gehören seit der 14. Staffel zum Team von «Der Bergdoktor». Welche Rolle dürfen Sie verkörpern?
Ich spiele die Rolle der ehrgeizigen und intelligenten Chirurgin “Dr. Johanna Rüdiger“.

Mit «Der Bergdoktor» hat das ZDF eine sehr erfolgreiche Serie geschaffen. Wieso schauen Millionen Menschen von Woche zu Woche zu, obwohl sie das Format auch streamen können?
Ich denke, dass es vielen Menschen in einer Welt, wo so vieles nur einen Klick entfernt ist, unbewusst gefällt, wenn etwas nicht unmittelbar verfügbar ist - denn dadurch wächst ja auch die Spannung und die Vorfreude!

Ich persönlich mag es z.B. auch sehr, wenn bei einem Streamingdienst (wie z.B. bei WOW) nicht gleich zum Start die komplette Staffel online gestellt wird, sondern jede Woche eine neue Folge dazu kommt.

Ihr Alter Ego Johanna lieferte sich mit Alexander einen Konkurrenzkampf in der Chirurgie, und danach umgarnen Sie ihn. Wie wird die Geschichte nun weitererzählt?
Am Ende der Staffel 15 wurde ja enthüllt, dass die Geschichte um die vermeintliche Affäre von Dr. Kahnweiler und Dr. Johanna Rüdiger nicht der Wahrheit entsprach, denn Dr. Rüdiger ist mit einer anderen Ärztin aus dem Krankenhaus zusammen. Da diese leider noch mit einem Mann verheiratet ist, kommt es zu einigen größeren und kleineren Konflikten...

Apropos Chirurgie: Interessiert Sie dieses medizinische Feld?
Ich bewundere jeden, der einen medizinischen Beruf ausübt, vom Krankenpfleger bis zur Hirnchirurgin.

Chirurg*innen besitzen eine unglaubliche Ruhe und Ausdauer, insofern wäre ich wahrscheinlich nicht sehr geeignet für den Beruf - ich bin eher der Typ, der Dinge schnell erledigen möchte.

Schauen Sie eigentlich auch andere Serien wie «In aller Freundschaft» oder «The Good Doctor»?
Zurzeit leider nicht, was aber nicht unbedingt dem geschuldet ist, dass ich Krankenhausserien oder -filme nicht mögen würde.

Mein Lieblingsgenre ist allerdings “Fantasy“ und da wird auf den verschiedenen Streamingdiensten gerade so viel Tolles angeboten, dass ich zeitlich schlichtweg einfach nicht dazu komme, viel anderes zu schauen.

Sie kommen aus der nördlichen Stadt Schleswig und drehen im tiefsten Süden. War die Umstellung auf die Alpen einfach?
Ich liebe den Norden, aber inzwischen bin ich ein sehr großer Fan der Alpen, der Berge generell. Mein Freund ist ja auch Österreicher und wir verbringen einen Teil des Jahres im Lungau (in der Nähe von Salzburg).

Ich muss allerdings sagen, dass ich an die “angeborene Fitness“ der Österreicher, obwohl ich viel Sport treibe, nicht rankomme. Wenn ich die Einheimischen mit Nicht-E-Bikes den Berg hochstrampeln sehe, ziehe ich zwar den Hut, aber bleibe dann doch lieber Zuschauer und fahre mit der Gondel nach oben, um die tolle Aussicht zu genießen.

Nutzen Sie die Drehpausen, um Österreich noch ein bisschen besser kennen zu lernen?
Auf jeden Fall! Ich habe im Jahr 2020, wo ich beim «Bergdoktor» eingestiegen bin, auch das Wandern angefangen, was mich sehr erfüllt. Zudem liebe ich die österreichische Küche, vor allem die köstlichen Süßspeisen!

Wo fühlen Sie sich wohler? Im Norden, in Berlin oder doch in den Alpen?
Ich habe das große Glück, zurzeit zwischen den Standorten Rügen, Berlin und Österreich zu pendeln. Das bedeutet zwar viele Stunden im Zug, was ich aber gerne in Kauf nehme, denn ich liebe die Abwechslung! Einen Favoriten kann ich im Moment gar nicht nennen, die Mischung macht’s!

Im Jahr 2009 nahmen Sie an der Castingshow «Mission Hollywood» teil, die bei RTL gefloppt ist. Sie sind bis in Finale gekommen. Haben Sie die Teilnahme jemals bereut?
Nein, ich habe die Teilnahme gar nicht bereut. Erstens war die Drehzeit wirklich sehr aufregend und abwechslungsreich und zweitens habe ich darüber auch indirekt tolle Leute aus dem Business kennengelernt. So hat z.B. der großartige Regisseur Thomas Jahn (u.a. «Knocking on Heavens Door») mich in der Show gesehen und daraufhin für die weibliche Hauptrolle in der Sat.1-Serie «Einstein» besetzt.

«Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen», «Einstein» und «Beck is back!» - Sie landen immer wieder bei großen Produktionen. Haben Sie bei der Auswahl der Drehbücher besonders viel Glück?
Ich hatte und habe immer noch das große Glück, in keine “Schublade“ gesteckt worden zu sein. So habe ich schon die unterschiedlichsten Rollen gespielt: von der taffen Kommissarin über die gerissene Anwältin, die liebende Mutter bis hin zur unterwürfigen Mörderin aus Notwehr. Jede Rolle gibt mir unglaublich viel und gerade auch in vermeintlich kleineren Rollen lässt sich viel Spielraum entdecken, den mir Regisseure zumeist auch gewähren, da mir meine Rollen, egal, ob “gut“ oder “böse“, immer sehr ans Herz gehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

«Der Bergdoktor» startet am DOnnerstag, den 29. Dezember, um 20.15 Uhr mit neuen Folgen wieder durch.

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