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‚Der große Sommer‘

von

Das neue Buch von Ewald Arenz ist ein Buch zum Erwachsenwerden.

1981: Aus einem Sommer mit vielen Plänen und entspanntem Familienurlaub wird ein Sommer mit Nachprüfungen, Lernen und dem etwas merkwürdigen Großvater. Dabei gerät der Protagonist unversehens in eine klassische Coming-of-Age-Geschichte. Statt sich auf die wichtigen Prüfungen in Latein und Mathematik zu konzentrieren, erlebt Frieder Büchner, so heißt der Held der Geschichte, was es heißt zu lieben, sich zu ängstigen und Trauer zu spüren. Aus einem langweiligen Urlaub mit Pauken beim strengen Großvater wird so ein Sommer voller Erlebnisse. Ein Sommer, der das Leben von Frieder langfristig prägen wird. Während der Großvater ihn mit ältlichen Mitteln erzieht, lernt Frieder die gleichaltrige Beate kennen und aus dem tristen Lernsommer wird mehr. Sie machen Unsinn, haben Spaß zusammen und kommen sich, wie erwartet, näher. Frieder lernt in diesem Sommer mehr als nur Latein und Mathematik.

Verarbeitung der Vergangenheit
Neben den klassischen Elementen eines Jugendromans findet sich im Buch auch die rührende Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte. Durch die Tagebucheinträge seiner Großmutter findet Frieder nach und nach mehr über die Familiengeschichte heraus. Eine spannende Aufarbeitung der Kriegserlebnisse aus den Augen einer Generation, die nachhaltig mit der Aufarbeitung zu kämpfen hatte. Am Ende versteht der Leser, wie dieser skurrile alte Mann sich so in die Familie integrieren konnte.

Feingefühl und Spannung - Ein Buch voller Identifikationsmomente
Der Autor Ewald Arenz bezaubert den Leser mit einer kunstvoll erzählten Geschichte. Er versteht es, die Geschehnisse geschickt durch Bilder und atmosphärische Beschreibungen greifbar zu machen. Der Roman bietet viele Momente der Reflexion und sinniert über die großen Fragen des Lebens mit jugendlichem Eifer. Ob Liebe wohl sein mag wie der Tod, sinniert der Autor an einer Stelle. Eine Frage, die in ihrer Einfachheit doch wieder die Vielschichtigkeit einfacher Überlegungen und die Balance zwischen Realität und Abstraktion zum Vorschein bringt. Es sind solche Fragen, die sich ein Junge mit 15 Jahren wohl stellen mag, Fragen, die eine bittersüße Naivität offenbaren und ihre Beantwortung dieser Fragen führt den Autor, durch die Augen des Protagonisten, bis hin zur Gegenwart. Dort steht Frieder Büchner an einem Grab und denkt über den großen Sommer nach. Den Sommer, den er so voller prägender Erinnerungen vor Augen hat.

Fazit: Dieses Buch lohnt sich zu lesen!

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