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«Team Hirschhausen! Einfach besser leben»

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Das Erste ist auf der Suche nach einer Alternative für die täglichen Telenovelas am Nachmittag. Im Sommer testete man deswegen drei Wochen lang ein von Eckart von Hirschhausen moderiertes Magazin.

Eckart von Hirschhausen studierte Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre Medizin in Berlin, Heidelberg und London und promovierte 1994 mit „Magna cum laude“, also dem zweithöchsten Bewertungsgrad. In dieser Zeit sammelte Hirschhausen bereits erste Bühnenerfahrung, damals aber noch nicht als medizinischer Kabarettist, sondern als Zauberkünstler und Varietémoderator. 1996 gewann er gar die Deutsche Meisterschaft der Zauberei, die vom Magischen Zirkel Deutschland verliehen wurde. Mittlerweile gehört er zum Inventar der ARD und moderiert unter anderem auch Samstagabendshows, wie «Frag doch mal die Maus».

Im Juli kam eine neue Aufgabe auf den Mediziner zu, denn er sollte eine Alternative zum werktäglichen Telenovela-Programm am Nachmittag im Ersten schaffen. Die Zukunft von «Rote Rosen» und «Sturm der Liebe» ist zwar bis ins kommende Jahr geklärt, doch offensichtlich ist man in der Programmplanung nicht zufrieden mit den beiden Serien. Dabei dürfte es auch um finanzielle Gesichtspunkte gehen. Deshalb testete der öffentlich-rechtliche Sender in diesem Sommer mit «Team Hirschhausen! Einfach besser leben» eine Alternative. Das Service-Magazin debütierte am 25. Juli um kurz nach 15:00 Uhr.

0,58 Millionen Zuschauer wollten sich den Auftakt nicht entgehen lassen, was aber gerade mal der Hälfte der Reichweite von «Sturm der Liebe» auf diesem Sendeplatz entsprach. Und das Schlimme für «Team Hirschhausen»: Es sollte zu keiner Steigerung kommen. Der Marktanteil bewegte sich bei miesen 5,9 Prozent. Beim 14- bis 49-jährigen Publikum interessierten sich nur 30.000 Zuschauer für den Neustart, der Marktanteil lag bei 2,1 Prozent. Schon am zweiten Tag rutschte das Interesse auf 0,46 Millionen, der Marktanteil sank auf 5,0 Prozent. Noch düsterer sah am bei den Jüngeren aus, dort hielt man zwar die Reichweite konstant, aber die relative Sehbeteiligung sank auf katastrophale 1,7 Prozent. Im Wochenschnitt erreichte «Team Hirschhause» lediglich 0,49 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was für einen Marktanteil von 5,3 Prozent sorgte. Mit 0,06 Millionen 14- bis 49-Jährigen war nicht mehr als 3,6 Prozent drin.

Kaum Veränderung gab es mit der zweiten Sendewoche. Zwar lag der Tiefpunkt nicht mehr bei 0,37 Millionen Zuschauern, die am Donnerstag, 28. Juli, verzeichnet wurden, sondern immerhin bei 0,44 Millionen am Dienstag, 2. August, dennoch standen im Schnitt 0,49 Millionen Seher zu Buche. Der Marktanteil lag damit erneut bei 5,3 Prozent. Aus der jungen Zuseherschaft verabschiedeten sich allerdings nochmal 10.000 Seher, sodass Das Erste nur auf 0,05 Millionen kam. Der Marktanteil sank deshalb auf 3,3 Prozent. Die ARD-Verantwortlichen dürften aufgeatmet haben, als am Freitag, 12. August, die European Championships in München begannen. Dadurch durfte Eckart von Hirschhausen nur viermal senden. Die vorerst letzte Sendewoche unterbot die Ergebnisse nochmals. Nur noch 0,41 Millionen interessierten sich für die Tipps und Hilfestellungen des Mediziners, der Marktanteil rutschte auf schreckliche 4,8 Prozent. 0,04 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für 2,7 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum.

Die insgesamt 14 Folgen von «Team Hirschhausen!» verfolgten im Schnitt lediglich 0,47 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem Marktanteil von wirklich schlechten 5,2 Prozent entsprach. Noch desaströser sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus. Nur 0,05 Millionen aus dieser Zuschauergruppe interessierten sich für die Sendung. Der Marktanteil wurde mit 2,7 Prozent beziffert. Das Fazit lautet somit: Der Test wurde nicht bestanden. Statt „Magna cum laude“ ist ein „insuffizienter“ zu vergeben.

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