Die Kritiker

«Exit»

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Mit der 2. Staffel einer norwegischen Serie will ZDFneo seine Zuschauer in die Welt des Investment-Banking entführen.

Sex, Drogen und Gewalt. So wird das Investment-Banking ja in den meisten Filmen und Serien der letzten Jahre und Jahrzehnte dargestellt. Der wohl unumstrittenste Held dieser Welt ist das Genie Gordon Gecko aus dem berühmten Film «Wall Street», aber es gibt auch deutlich jüngere Einträge in dieser fragwürdigen Kategorie. Diese wurden hauptsächlich von den Exzessen befeuert, die die internationale Finanzwelt in den Jahren vor dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers und der anschließenden weltumspannenden Immobilien- und Finanzkrise betrieben haben soll. «The Wolf of Wall Street» von Filmemacher Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle schilderte diese Welt in schillerndsten Farben und mit den tiefsten Abgründen, die sich Hollywood vorstellen kann.

Genauso könnte man die deutsche Serie «Bad Banks» um die junge Investmentbankerin Jana Liekam nennen, die in den Strudel dieser Welt aus Sex, Drogen und Gewalt gerät und zusammen mit ihren Kollegen das europäische Finanznetzwerk mehr als einmal fast zum Einsturz bringt. Oder das norwegische Format mit dem Namen «Exit», von dem mittlerweile auch eine zweite Staffel vorliegt, die ab Freitagabend bei ZDFneo zu sehen sein wird.

Worum es da geht? Um Investmentbanker, die in ihrer Welt aus Sex, Drogen und Gewalt aufgehen, bis sie irgendwann nicht mehr können, weil sie in eine Lebenskrise geschliddert sind. Denn was braucht man, wenn man alles erreicht und sehr viel Geld verdient hat? Auf jeden Fall neue Ziele. Doch das ist leichter gesagt als getan – nicht zuletzt im hohen Norwegen, das man normalerweise nicht so sehr mit den Abgründen von Börsenspekulation in Verbindung bringen würde wie etwa die USA, Luxemburg oder Deutschland.

Die Probleme, die die Figuren in der 2. Staffel mit sich herumschleppen, unterscheiden sich kaum von den Folgen aus der 1. Saison: Einer aus der Banker-Runde muss verkraften, dass seine Frau ihm mit einem anderen Mann fremdgeht, einen anderen treibt die Angst um, sich bei einer Prostituierten aus Mosambik mit HIV infiziert zu haben, und der Dritte im Bunde vollzieht nach seinem Selbstmordversuch eine radikale Kehrtwende und räumt zuhause mit seinen Problemen auf.

Kurz gesagt: Das klingt nicht viel anders als in der Welt vom «Wolf of Wall Street», nur dass dieser Serie eben das Auge von Martin Scorsese oder ein Weltstar wie Leonardo DiCaprio fehlen. Mittlerweile dürfte auch nahezu jeder Fernsehzuschauer diese Welt mit ihren Exzessen und der ständigen Zockerei gut genug kennen, um von den Handlungen und Charakteren von «Exit» nicht mehr überrascht zu werden.

Die 2. Staffel von «Exit» ist ab Freitag, den 22. Juli ab 22:05 Uhr in ZDFneo zu sehen.

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