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«Der Preis ist heiß» ist ein Knaller

von   |  12 Kommentare

In der Neuauflage steht nicht mehr Wolfram Kons vor der Kamera, sondern der Original-Moderator. Das Comeback wurde für die Fernsehstation ein sehr großer Erfolg.

Da das ZDF mit «Wetten, dass..?» im November 2021 über 14 Millionen Fernsehzuschauer anlockte, bringt so ziemlich jeder Sender seine früheren Erfolgsshows zurück. Nun ließ auch RTL eine neue Ausgabe von «Der Preis ist heiß» produzieren, in der Harry Wijnvoord wieder die Moderation übernahm Thorsten Schorn fungierte als Ansager.

Mit Spielen wie „Absturz“ oder „Lauf & Tausch“ lockte RTL 2,84 Millionen Fernsehzuschauern ab drei Jahren an. Mit der Rückkehr des legendären Rads, insgesamt zwölf Schätzjungen, zwölf Spielen und einmal dem Superpreis konnten sich 11,3 Prozent der Zuschauer anfreunden. Die Sendung unterhielt sogar 1,04 Millionen junge Fernsehzuschauer und sicherte sich einen Marktanteil von fantastischen 17,1 Prozent.

«RTL Direkt» verbuchte um 22.15 Uhr 2,01 Millionen Zuschauer und 14,7 Prozent bei den Umworbenen. Zwischen 22.35 und 00.00 Uhr informierte Steffen Hallaschka über die Themen Armut trotz Arbeit, Cytotec bei der Geburtshilfe und Papierfischchen-Plage in deutschen Haushalten. Diesen Themenmix von «stern TV» wollten sich 1,40 Millionen Zuschauer nicht entgehen lassen, der Marktanteil belief sich auf 9,4 Prozent. Mit 0,50 Millionen Umworbenen verbuchte man gute 13,3 Prozent.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/134090
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Es gibt 12 Kommentare zum Artikel
Familie Tschiep
05.05.2022 10:05 Uhr 1
Überraschend erfolgreich, aber der Neugiereffekt wird sich etwas legen, dann werden die Quoten sinken, aber wie weit.
Torsten
05.05.2022 10:21 Uhr 2
Es ist ansich schon ein Witz, dass eine ehemalige Hausfrauenshow die mal Mittags lief heutzutage in die Primetime gehieft wird und zur abendlichen Megashow ausgebaut wird. Das ist sowas von lächerlich woran man aber auch sieht, dass RTL wie auch Sat.1 und Pro7 langsam nichts mehr einfällt. Das die Quotenberechnung schon lange nicht mehr zeitgemäß ist, dürfte jeden klar sein. Garade an solchen abenden wie gestern, die fast nur von Trash bestimmt wurde, würde mich aber mal brennend interessieren, wie viele da die Streamingsender wie Netflix, Disney+ und Co. geschaut haben. Schade, dass das nicht feststellbar ist.
Familie Tschiep
05.05.2022 10:37 Uhr 3
Die Einfallslosigkeit hat noch Erfolg.
Torsten
05.05.2022 11:15 Uhr 4
Erfolg ist Relativ. Wenn man mal Bedenkt wie die Quoten heute gemessen werden und wie veraltet diese Messung ist. Natürlich werden einige anfänglich reingeschaut haben, doch nicht viele sind dabei geblieben und wie schon geschrieben, ist eine andere Messung nicht möglich. Die Quotenmessungen sind auch so minimal, dass man heute nicht mehr wirklich davon ausgehen kann, dass eine hohe Prozentzahl wirklich ein Erfolg ist, da Leute die auf den Streamingsendern schauen, garnicht in die Messungen mit eingerechnet werden. Auch von einem Durchschnitt kann keine Rede mehr sein, weil es eben viel zu wenige sind, die gemessen werden.
Ricco
05.05.2022 14:07 Uhr 5
Haha 2,84 Millionen sind ein Knaller ! Wäre das von der Kerner Show die Zuschauerzahl hätte man vom Flop geschrieben - die Autoren sind hier sehr vorgenommen , die privaten Sender sind super sowie spitze und ARD und ZDF werden als sehr bescheiden dargestellt - bitte mehr Objektivität .
christian.nell
05.05.2022 15:33 Uhr 6
Also ich fand es mega warum alle immer sooo negativ das hasse ich jedesmal hier
Fernsehfohlen
05.05.2022 22:32 Uhr 7


Drei Millionen Zuschauer auf einem darbenden Privatsender sind aber nun einmal deutlich stärker, als sie im ZDF gewesen wären. Das spricht nicht unbedingt für Sat.1, aber für die Zugkraft des Formats (zumindest beim ersten Anlauf jetzt).



Ich habe mir das gestern übrigens nicht angesehen, weiß aber generell nicht, was ich von dieser Primetime-Retro-Welle aktuell halten soll. Bei „Geh aufs Ganze“ empfand ich das über zwei Stunden als etwas gar aufgebläht und denke generell, dass diese Formate in der Daytime besser aufgehoben werden, so rein konzeptionell.

Aber dann müsste ein ernsthafter Wille gegeben sein, nach Jahr(zehnt)en der reinen Kostenminimierung tagsüber mal wieder ernsthaft Publikum unterhalten zu wollen. Das sehe ich bei den Privaten schon lange nicht mehr - was ich für einen der wirkmächtigsten Gründe dafür halte, dass im Grunde alle großen Privatsender große Teile ihres Publikums verloren haben.



Da wurde ja auch jahrelang vor gewarnt, als RTL und Sat.1 täglich stundenlang eine Scripted-Asi-Anbrüll-Reality nach der anderen programmierten und ProSieben quasi gar nichts mehr versuchte, als noch mehr Sitcoms mit noch mehr Folgen zu versenden. Juckte keinen - und jetzt hat man halt jedes denkende und fühlende Wesen nachhaltig von sich entwöhnt.

Ich denke, man hätte diese bunten Gameshows niemals so großflächig durch Schrott-TV verdrängen dürfen. Im aktuellen Schrott-Umfeld von RTL und Sat.1 würden die aber wahrscheinlich auch nicht funktionieren. Ein selbstgeschaffenes Dilemma…





Fohlen
Familie Tschiep
06.05.2022 00:48 Uhr 8
Die Gameshows verschwanden schon sehr früh Ende der Neunziger, danach dominierten Talkshows und Richtershows, erst danach kam Scripted Reality.

Sat 1 experimentierte mit Gameshows am Vorabend, vielleicht waren es nicht die besten Formate auf den Markt. So billig erschienen sie mir nicht. Es fällt das Gespür für bahnbrechende und erfolgreiche Formate. Die Retroformate erzielten mehr Presseberichte als Buchstabenbattle, 5 golden Rings oder Rolling. Erfolgreich waren die Retroformate.



Ja, es war etwas zu lang, das Studio ein Stück zu retro, das hätte moderner ausfallen können. Es ist schon faszinierend, was als Preis angeboten wurde. Lustig wäre ein Dümmel-Spezial. Eher ein Daily oder ein einstündiges Weeklyformat am Vorabend.
Fabian
06.05.2022 09:13 Uhr 9
Weder "Der Preis ist heiß" noch "Geh aufs Ganze" werden dauerhaft funktionieren. Die Preise für solche Konsumgüter haben sich massiv reduziert, heute kostet eine Soundbox vielleicht maximal 200 Euro, frühere Anlagen waren um das zehnfache teurer. Was hat man als Zuschauer davon, wenn man sieht, wie Leute sowas gewinnen? Auch die Teilnahme erschließt sich mir nicht. Wenn ich mit einem Partner nach Köln fahre, zahle ich ein paar hundert Euro (Sprit, Hotel), dann gewinne ich evtl. etwas für 200 Euro!?! Früher war das Reisen mit dem Auto günstiger und die Konsumgüter teurer. Auch viele Angebote dieser Shows, die von "Premium"-Herstellern waren, findet man bei ALDI oder im Netz für einen Bruchteil des Preises.
Vittel
06.05.2022 13:43 Uhr 10
Insgesamt hat sich das Verhältnis zu Geld und zu Gewinnen verändert, stimmt. Bei Raab wurden doch teilweise gleich drei Autos an eine Person verlost. Warum nur drei und nicht gleich 10 Autos?

In "Was bin ich" wurden 5 DM Stücke in ein Sparschwein geworfen und 10 Mio. Zuschauer sahen zu, lach.



Die Teilnahme an so einer Show als Kandidat ist ja auch nicht mehr ganz so aufregend, weil Öffentlichkeit einen anderen Stellenwert hat. Wer nicht als Kandidat nackt zu sehen war und nicht heulend die dunkelsten Seiten seiner Sucht- oder Gewalterfahrung offenbart hat, der war ja im Prinzip noch gar nicht so richtig öffentlich.



Aus nostalgischer Sicht mögen die Retroshows nennt sein, aber langfristig werden die nicht mehr funktionieren.

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