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ZDF-Mann Hans Janke ist tot

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Der ehemalige stellvertretende Programmdirektor des ZDF verstarb im Alter von 77 Jahren. Janke gilt als Erfinder des Sendeplatzes „Fernsehfilm der Woche“ am Montagabend.

Das ZDF gab am Donnerstagnachmittag bekannt, dass der langjährige Mitarbeiter und ehemalige Leiter des Adolf-Grimme-Instituts. Hans Janke, am Dienstag, 19. April, im Alter von 77 Jahren in Wiesbaden verstorben ist. Der zunächst als Medienkritiker arbeitende Journalist folgte 1989 den Lockrufen des damaligen ZDF-Intendanten Dieter Stolte nach Mainz, zuvor leitete er das Grimme-Institut. Binnen drei Jahren stieg Janke zum Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm auf, seit 1995 war er zusätzlich stellvertretender Programmdirektor des Senders.

In seine Wirkungsphase fällt die Einführung des Sendeplatzes „Fernsehfilm der Woche“, der bis heute jeden Montag um 20.15 Uhr gesendet wird. „Ihm gelang damit der Umbau des klassischen Fernsehspiels hin zu einem bis heute erfolgreichen Modell des modernen deutschen Fernsehfilms, der im Hauptabend reüssieren kann – getreu seinem Motto: die erzählerische Qualität mit der Popularität zu versöhnen“, wie das ZDF mitteilte. Sein Name ist auch verbunden mit erfolgreichen Freitagskrimis wie «Derrick», «Der Alte» und «Ein Fall für zwei». Zudem war er verantwortlich für die Entwicklung von Krimireihen wie «Bella Block», Lars Beckers «Nachtschicht», für Kino-Ko-Produktionen wie die Walser-Verfilmung «Ein fliehendes Pferd» sowie die Sendung «Aktenzeichen XY...ungelöst». Unter seiner Ägide entwickelte sich zudem die Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ zu einer renommierten Adresse für den Filmnachwuchs.

„Hans Janke war Garant für höchste Filmqualität im ZDF. Dabei hat er es verstanden, anspruchsvolle Themen für ein breites Publikum attraktiv zu machen. Er war immer auch ein Streiter für den gesellschaftlichen Wert geistreicher Unterhaltung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. In der Verantwortung für die Fiktion und ihre Bilder gerieten ihm die Kraft und die Macht der Worte, die er selbst wie kaum ein Zweiter beherrschte, nie aus dem Blick. Das ZDF trauert um einen Kollegen, der mit seinem Gespür für Menschen und Gefühle in der deutschen Medienlandschaft sehr viel bewegt hat. Er war seinen Nachfolgern und auch mir immer ein enger und guter Berater. Unser Mitgefühl gilt seiner Tochter und seiner Familie“, würdigte ZDF-Intendant Norbert Himmler den ehemaligen stellvertretenden Programmdirektor des Mainzer Senders.

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