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'Es war einmal in Hollywood'

von

Quentin Tarantinos Roman zum Film «Once Upon a Time in Hollywood».

Mit seinem Buch "Es war einmal in Hollywood" erzählt Quentin Tarantino die Geschichte seines Erfolgsfilms «Once Upon a Time in Hollywood» in der Form eines Abenteuerromans. Obwohl der Schauspieler Rick Dalton und sein Stuntdouble Cliff Booth genauso wie im Drehbuch die Handlung prägen, zeigt der Roman im Vergleich mit der Kino-Variante der Geschichte erhebliche Unterschiede. Denn Quentin Tarantino hat die Geschichte im Buch an die Besonderheiten der Kunstform angepasst und dabei mehr als nur eine Nacherzählung des Films erschaffen. Etwas weniger Action und mehr Liebe zum Detail hauchen dem Abenteuerroman ein eigenes Leben ein.

Tiefgründige Beleuchtung der Hauptcharaktere Rick Dalton und Cliff Booth
Im Buch "Es war einmal in Hollywood" konzentriert Quentin Tarantino sich ganz besonders auf die beiden Hauptcharaktere Rick Dalton und Cliff Booth. Zum Ausgleich für den fehlenden Charme der Schauspieler Leonardo DiCaprio und Brad Pitt bietet der Autor den Lesern im Roman mehr Details über die Figuren. Dadurch wird vor allem Rick Daltons Situation als Hollywood-Star auf dem absteigenden Ast sehr authentisch veranschaulicht. Tarantino verdeutlicht, wie der Filmschauspieler und sein Stuntdouble sich in persönlichen Krisen gegenseitig Halt bieten. Zudem erläutern Hintergrundinfos über die Charaktere, warum Rick Dalton am Anfang der Handlung seine Selbstachtung verloren hat.

Buch mit veränderten Prioritäten und Schwerpunkt auf Charakterentwicklung
Das große Finale des Films rückt in Quentin Tarantinos Buchversion eindeutig in den Hintergrund. Dieser Umstand wird dem Leser relativ schnell klar, weil der Autor schon in der ersten Hälfte des Romans das spektakuläre Filmende mit einem Blick in die Zukunft zügig und knapp abhandelt. Dementsprechend entwickelt sich eine Konfrontation mit der kriminellen Manson-Gang im Haus von Rick Dalton eher zu einer Nebenhandlung. Tarantino versucht gar nicht, vollständige Actionszenen schriftlich abzuhandeln. Stattdessen bleiben in der zweiten Buchhälfte die persönlichen Schicksale von Dalton und Booth sowie das Liebesleben des Duos im Blickpunkt.

Humorvolle Seiten und starke Emotionen mit einem eigenen Finale
Dialoge zwischen den Hauptcharakteren vermittelt der Autor im Roman "Es war einmal in Hollywood" bewusst mit einer relativ einfachen Umgangssprache. Dadurch bietet das Buch den Lesern durchaus auch humorvolle Seiten. Zugleich schildert Quentin Tarantino im Handlungsverlauf Liebesszenen sehr intensiv und detailreich. Das große Finale des Buchs hat im Gegensatz zur Drehbuch-Vorlage wenig mit roher Gewalt zu tun. Stattdessen steht ein persönlicher Wendepunkt in Rick Daltons Leben im Zentrum der letzten Seiten. Wer die Charaktere besser kennenlernen will und sich für Quentin Tarantinos Sichtweise zum Seelenleben eines Schauspielers interessiert, dürfte das Buch als spannend empfinden.

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