Quotencheck

«Verklag mich doch!»

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Zuletzt verringerte VOX die Dosis der Pseudo-Doku-Soap am Vormittag. Wie gut läuft die Sendung derzeit?

Im November 2011 installierte VOX «Verklag mich doch!» einst am frühen Nachmittag. Jahre lang lief die Sendung werktäglich ab 13 Uhr, eine Zeit lang versuchte es VOX sogar mal mit Doppelfolgen. Weil die Quoten dem Privatsender der RTL-Gruppe bald nicht mehr reichten, wurde die Produktion 2013 aber eingestellt. Im Januar 2015 musste sich die Rechtsstreit-Pseudo-Doku-Soap aus dem Nachmittagsprogramm schließlich ganz zurückziehen. Doch die filmpool-Produktion verfügte bis dahin über eine beachtliche Episodenzahl, die sich für Wiederholungen anbieten. VOX suchte sich dafür den werktäglichen Vormittag aus, wo eine ganze Weile pro Tag gleich mehrere Episoden zu sehen waren. Diese Dosis reduzierte VOX zuletzt. Gab es Gründe? Wir schauen auf die Quoten von «Verklag mich doch!» in der jüngsten Vergangenheit.

Der Beobachtungszeitraum beginnt mit der ersten Juni-Woche. Jeweils um kurz vor zehn Uhr fällt bei VOX der Startschuss für die Wiederholungen von «Verklag mich doch!». Sowohl Reichweite als auch Quoten schwanken allerdings mitunter deutlich, was sicherlich auch mit vielen Gelegenheitszuschauern zu tun hat, die für den Vormittag im Fernsehen typisch sind. Meist bewegen sich die Reichweiten am Vormittag bei VOX zwischen 200.000 und 350.000 Zuschauern ab drei Jahren. Am 3. Juni beinhalteten 285.000 Zuschauer beispielsweise 129.000 junge Menschen, die in ihrem Segment zu 8,9 Prozent führten. Das sind für VOX-Verhältnisse sehr gute Zahlen, die allerdings aufgrund der allgemein niedrigen TV-Nutzung am Vormittag für die Werbewirtschaft nicht allzu viel wert sind.

Und dennoch: Gerade die erste Juni-Woche von «Verklag mich doch!» machte positiv von sich reden, denn es folgten dienstags und donnerstags Werte von 7,2 bzw. 7,1 Prozent auf Höhe des Senderschnitts, während am Mittwoch sogar 9,6 Prozent bei Werberelevanten zu Buche standen. Den einzigen Schönheitsfehler stellte der Freitag mit 5,7 Prozent dar. Im Schnitt führte die erste Juni-Woche ab dem 3. Juni also zu 7,7 Prozent bei jungen Zuschauern, was für VOX-Verhältnisse ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Dass diese Werte jedoch bei «Verklag mich doch!» nicht die Regel sind, zeigte sich schon in den Wochen darauf. Nur zwei Folgen sendete VOX in der Woche darauf donnerstags und freitags am 13. und 14. Juni. Diese führten zu mäßigen 6,4 und 5,2 Prozent.

Die nächste volle Fünf-Tage-Woche ergab für VOX dann wieder durchschnittliche 7,3 Prozent, die für den Sender sicher in Ordnung gingen. Doch die Ergebnisse unterschieden sich teilweise massiv. Auf schwache 5,5 Prozent am Montag folgten beispielsweise ganz starke 9,8 Prozent am Dienstag – die höchste Quote im Beobachtungszeitraum von knapp zwei Monaten. Doch auch nach unten war für «Verklag mich doch!» noch viel möglich. Ein zwischenzeitlicher Tiefstwert stand zum Beispiel am 24. Juni mit 4,8 Prozent der jungen Zuschauer zu Buche. 16 Vormittags-Ausgaben im Juni führten in besagtem Monat durchschnittlich zu ordentlichen 7,0 Prozent.

Schon der kommende Monat startete jedoch sehr enttäuschend. Am 1. Juli verblieben ab kurz vor 10 Uhr gerade mal 168.000 Zuschauer. Es war die niedrigste Zuschauerzahl im Beobachtungszeitraum bis Anfang August. Überhaupt waren Reichweiten unter 200.000 Personen sehr selten. Besagter Tiefstwert genügte nur für 4,0 Prozent bei den Werberelevanten. Der Quotenverfall gegenüber dem Juni war massiv: Gleich im Rahmen der ersten Juli-Woche standen im Schnitt nur noch 5,6 Prozent zu Buche. Mit 6,8 Prozent am 3. Juli kam nur eine einzige Ausgabe dem VOX-Senderschnitt nahe.

Wie ausgewechselt startete «Verklag mich doch!» am 8. und 9. Juli mit 7,0 und 8,5 Prozent der Werberelevanten in die neue Woche. Diese Zahlen und auch die schönen 8,3 Prozent am Donnerstag dieser Woche wurden allerdings von erschreckend schwachen 3,0 Prozent am Freitag und auch von unzufriedenstellenden 5,3 Prozent am Mittwoch konterkariert. Im Mittel reichte das für 6,4 Prozent im Wochenschnitt. Eine ähnliche Bandbreite bildeten die Quoten in der Folgewoche ab, wo dienstags und mittwochs noch 8,4 und 8,3 Prozent möglich waren, donnerstags und freitags aber nur noch 3,3 und 3,4 Prozent. Der Mittelwert zwischen dem 15. Juli und dem 19. Juli belief sich damit auf 5,9 Prozent bei den Umworbenen – ein schwacher Wert.

Mehr Konstanz erlangte «Verklag mich doch!» gegen Ende Juli. Alle Folgen bis auf eine generierten zwischen 6,3 und 8,9 Prozent. Lediglich am 31. Juli folgte mit nur 4,6 Prozent erneut ein Ausreißer nach unten. Das kam dem Monatsschnitt im Juli deutlich zu Gute. Hatte dieser bis zum 19. Juli noch 6,0 Prozent betragen, verbesserten die letzten acht Folgen des Monats ihn auf 6,3 Prozent. „Hopp oder Top“ hieß es auch wieder Anfang August, den «Verklag mich doch!» mit starken 9,0 Prozent begann, nur um dann auf 4,7 und 4,4 Prozent zu fallen. Die sechs August-Folgen, die noch in den Beobachtungszeitraum bis zum 8. August fielen, sorgten allerdings immerhin für bessere 7,0 Prozent im Mittel.

Es hat einen Grund, warum Sender Programme ins Vormittagsprogramm schieben. Selten legen die Sender hohe Ansprüche an derlei Produktionen. Mit «Verklag mich doch!» hat VOX immerhin ein Format mit einer stattlichen Episodenanzahl, die sich damit bestens zum Wiederholen eignet. Zwar schwanken die Quoten teilweise stark, alles in allem schlägt sich «Verklag mich doch!» allerdings ordentlich am werktäglichen Vormittag ab kurz vor 10 Uhr. Im Mittel generierte die Sendung zwischen Anfang Juni und Anfang August 6,6 Prozent bei jungen Zuschauern, womit das filmpool-Format knapp unter dem Senderschnitt von VOX landet. Insgesamt schauen pro Folge durchschnittlich 272.000 Zuschauer zu, darunter mittlere 99.000 14- bis 49-Jährige. Der durchschnittliche Gesamtmarktanteil liegt bei 5,6 Prozent.

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